03.12.2023: Nikolaus Mattig feiert beim Gummistiefel-Weitwurf seinen ersten Eisarsch-Sieg

Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott
Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott
 

Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott
Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott
Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott
Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan von Niederegger für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf. | Foto: Dr. Udo Ott

Weiß soweit das Auge reicht: Die 55. Auflage der Eisarsch-Regatta des Lübecker Yacht-Club am Samstag, 2.12.2023 stand ganz unter dem Einfluss des Wintereinbruchs in den vergangenen Tagen. Die Wakenitz präsentierte sich unter einer weißen Decke, lediglich eine kleine Wasserlache in der Mitte des Flusses war zu entdecken. Auf der tummelten sich allerdings die Wasservögel. So war an eine Regatta nicht zu denken, und das Geschehen wurde in einem Ersatz-Wettkampf entschieden. Wie bereits vor sieben Jahren, als ebenfalls eine Eisdecke das Regattagebiet bedeckte, wurden die Gummistiefel ausgepackt und per Weitwurf der Sieger des Winter-Spaßes ermittelt. Dabei zeigte sich: Gute Segler sind auch gute Werfer. Nikolaus Mattig vom WC Hamburg, in den vergangenen Jahren stets einer der heißesten Anwärter auf einen Sieg und Zweiter im Vorjahr, durfte sich mit einer Weite von 20,18 Meter in die inoffizielle Siegerliste der Eisarsch-Regatta eintragen.

Bereits am Vortag der Veranstaltung war für Hauptorganisator Jan Stemmler und seine Crew klar, dass die Wakenitz in diesem Jahr keinen Segelspaß zulassen würde. So waren die gemeldeten Teilnehmer vorab informiert worden. Von einem geselligen Treffen zum Start in den Advent wollten sich aber viele nicht abhalten lassen. Daher reisten die Teilnehmer aus ganz Norddeutschland zum Ersatz-Wettkampf an.

Für Unterhaltung war gesorgt, denn nicht nur Punsch und warme Suppe standen bereit, auch die Eisarsch-Band spielte auf. Mit der Präsentation des Khulula-Optis wurde zudem ein frischer Preisträger im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt. Holger Ambroselli, gemeinsam mit dem Schauspieler Simon Licht Gründer des Bootsbau-Projektes, war nach Lübeck gekommen und hatte die nachhaltig gebauten Optis im Gepäck. Die Jugendjollen werden aus einem Flachsgewebe und mit einem Bio-Harz statt aus GFK gefertigt. Damit haben sie einen um 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck. Mit dieser Bauweise hat Khulula ganz aktuell die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises überzeugt, und vor einer Woche in Düsseldorf den Preis in der Kategorie Sport erhalten.

Nach der Vorstellung der Optis ging es dann aber in die Wettkampf-Arena. Jan Stemmler und Wettfahrtleiter Jasper Grube hatten die Regeln ausgearbeitet und schickten die insgesamt 36 Teilnehmer mit schweren gelben Gummistiefeln für die Männer und roten, leichteren Schuhen für die Frauen ins Rennen.

Es wurde an der Spitze zu einem engen Fight. Gerade einmal 13 Zentimeter Unterschied entschieden schließlich zugunsten von Nikolaus Mattig, der sich gegen Henning Clages (20,05 Meter) und Jens Stoffels (19,93 Meter) durchsetzte. Für Mattig gab es neben dem Sieger-Marzipan von Niederegger auch noch eine weitere Portion, denn mit seinem Vater Ulfried Mattig (14,36 Meter) gewann er auch die Generationenwertung. Den Niederegger-Mazipanpreis für die beste weibliche Werferin konnte Heike Gerken vom Neustädter Seglerverein mit nach Hause nehmen (auch mit 14,36 Meter). Die offiziellen Eisarsch-Wanderpreise und -Pokale wurden in diesem Jahr aber nicht vergeben; genauso wie in den Jahren zuvor, in denen Eis oder Flaute eine Regatta verhinderte. So wurde es auch 2016 gehandhabt, als vom Eis überrascht zum ersten Mal ersatzweise ein Gummistiefelweitwurf-Wettbewerb durchgeführt wurde. 

Der Sieg als bester Verein ging an den Grömitzer SC, der mit Jens Stoffels, Rudolf Fust und Thomas Klahn die Plätze 3, 5 und 13 belegte.

Alle Platzierungen sind in manage2sail unter der Überschrift 55. Eisarschregatta - Eis - Ersatzweise Gummistiefelweitwurf zu finden. Jeder hatte nur einen Versuch. Von den 36 Werfern haben sieben leider den Gummistifel nicht in das vorgesehene, mit rot-weißem Band seitlich abgegrenzte Spielfeld geworfen. Bei ihnen landete der Gummistiefel links oder rechts zu weit außen, einmal sogar auf dem Eis der Wakenitz. Diese Würfe sollten ursprünglich mit DNF (did not finish) in die Wertung eingehen. Nach Hinweis von Jasper Grube sind sie letztendlich mit NSC (did not sail the course) gewertet worden.

Der NDR hat einen sehenswerten Zwei-Minuten Beitrag im Schleswig-Holstein Magazin gebracht: Gummistiefel-Weitwurf statt Eisarsch-Regatta in Lübeck | NDR.de - Fernsehen - Schleswig-Holstein Magazin

„Ich bin sehr glücklich mit dem Verlauf der Eisarsch-Regatta. Dass wir trotz Eisgang auf der Wakenitz und Ausfall der Regatta noch 36 Teilnehmer an den Start gebracht haben, ist ein großer Erfolg und zeigt, wie beliebt dieses Event ist“, sagte Hauptorganisator Jan Stemmler und fügte schmunzelnd hinzu: „Wir überlegen nun, uns bei der IBTA, der International Boot Throwing Association, dem Weltverband der Gummistiefel-Weitwerfer anzumelden.“

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Bildunterschriften (von oben):

Die offiziellen Wanderpreise und -Pokale der Eisarsch-Regatta konnten in diesem Jahr nicht ausgesgelt werden, stattdessen gab es Marzipan für die besten Werfer im Gummistiefel-Weitwurf.

Das Eisarsch-Team: Den vorweihnachtlichen Spaß am geselligen Zusammentreffen ließen sich die Organisatoren des Eisarsch nicht nehmen. Von links hinten stehend: Rieke Bartels, Adrian Gössel, Jasper Grube, Oliver Landschreiber, Hajo Röttger, Ole Ott, Walter Mielke, Petra Röttger, Peter-Uwe Voss; vorn sitzend: Nele Schock, Carola Kahrs, Indra Stülcken, Jan Stemmler, Dr. Udo Ott, Jörn Wollenzin, Ferdinand Blaschke und Ralf Abratis.

Mit den Khulula-Optis präsentierte sich das frisch mit dem Deutschen nachhaltigkeitspreis prämierte Bootsbau-Projekt zum Eisarsch in Lübeck.

Spaß beim Gummistiefel-Weitwurf hatten die Teilnehmer der Eisarsch-Regatta 2023.

Hauptorganisator Jan Stemmler (links) freute sich mit Sieger Nikolaus Mattig über das gelungene Event.

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Die Eisarschgilde von 1969

Körperteil des Lübecker Yacht-Club e.V.

Text: Ralf Abratis und Jan Stemmler

 

Foto(s): Dr. Udo Ott

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