19.10.2023: Blogeintrag #10

Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
 

Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat
Nordküste Madeiras | Foto: Privat

Am Dienstag haben wir laaaange geschlafen. Jeder hat erstmal seinen Mangel kompensiert. Dann hieß es ausgiebig frühstücken und die Meu waschen. Zum Nachmittag sind wir in die Stadt, wo wir uns Räder ausgeliehen haben. Wir machten einem Kurztrip auf die andere Seite der Insel, wo wir eine traumhafte Bucht mitsamt eines Bilderbuchfelsens in der Mitte vorfanden. Dieser war überwiegend von sechsbeinigem Meeresgetier bewohnt. Wir fanden jedoch einen Weg aus dem Wasser, um den obligatorischen Klippensprung auf einem Foto festzuhalten. Abends ließen wir den Tag in einer klassischen Fischbraterei ausklingen. 

Am Mittwoch standen wir früh auf, um mit den Rädern pünktlich zum Sonnenaufgang in Richtung der bei Ebbe freigelegten Piscinas zu starten. Wir wurden von unserem Schiffsnachbarn jedoch just im Moment des Aufbruchs unterbrochen. Ihm fiel spontan ein, dass er früh ablegen wollte. Nach dem Umlegen in eine frei gewordene Box in rekordverdächtiger Zeit starteten wir etwas verspätet. Unterwegs streikte dann noch Rombouts Rad, so dass nur Clara und Didi in den Genuss der von den Naturgewalten geformten Badebecken kamen. Nach dem die Räder abgegeben waren, konnten wir uns dank Onno an den gedeckten Frühstückstisch setzen. Gut gestärkt legten wir kurz nach 11 in Richtung Madeira ab. Mit leicht vorlichem Wind loggten wir teils über 8Kn und ließen noch 2 länger vor uns gestartete Yachten hinter uns. Die Meu rennt! Während der Überfahrt, bei ordentlich Druck im Rigg, begann das neue Steuerbord Unterwant leicht zu schwingen. Auf der Kreuz und mit überkommendem Wasser wurde die jeweilige Entlastung genutzt um beidseitig die Spannung etwas zu erhöhen. Es roch fast etwas nach Race Modus 😉.

Der Blick von See auf Madeira ist atemberaubend. Wir konnten uns kaum Sattsehen. In völligem Kontrast zu dem Fels Porto Santos präsentiert sich Madeira mit dschungelartig begrünten Höhenzügen. 

Als wir dichter kamen, faszinierten uns genauso das Spektakel der Landeanflüge auf eine der schwierigsten Landebahnen der Welt. 

Wir fanden Unterschlupf als Päckchenlieger in dem kleinen Hafen von Machico. Die Anfragen bei verschiedenen Häfen blieben noch länger unbeantwortet. Es scheint irgendwie eine lokale Eigenheit der Hafenmeister zu sein. Nach vorsichtigem Protest gab man uns Tags zu verstehen, dass wir nun auch hier liegen bleiben können. 

Der Hafen ist recht schön. Genau gegenüber ist gleich ein Strand mit Badeinsel. Von der Erreichbarkeit der Badeinsel überzeugten wir uns mehrfach täglich. Leider fanden die Sanitäranlagen des Hafens auch bei den Kakerlaken viel Aufmerksamkeit. Die Duschen waren jedoch okay. Am Donnerstag haben wir dann den Ort erkundet. Abends wurden die angebrochenen Vorräte vertilgt und der Blogeintrag für die Vorwoche geschrieben. Dazu haben wir es uns im Cockpit der Meu gemütlich gemacht. Beim Revuepassieren der 6 Seetage mussten wir doch einige Male schmunzeln. 

Für den Freitag haben wir uns bereits am Vortag ein Auto reserviert. Damit ging es nach Seixal. Während der Fahrt auf die Nordseite der Insel konnten wir uns an den dschungelartig bewachsenen Bergpanoramen kaum sattsehen. Immer wieder wurde für Fotos angehalten. Die Strecken abseits der Hauptstraßen sind teils abenteuerlich. Es geht regelmäßig direkt neben uns steil abwärts in tiefe Schluchten. Der Ort Seixal überrascht uns mit einem kleinen Sandstrand und einem großen Piscina, ein Naturbad mehr als doppelt so groß wie ein heimisches Freibad. Leider ist es sehr diesig, so dass wir die Aussicht entlang der mächtigen Steilküste nicht fotografieren können. Der eindrucksvolle, sich direkt in 100m Höhe aus der Felswand ins Meer ergießende Wasserfall neben der Stadt ist jedoch mit dem bloßen Auge gut erkennbar. Auf dem Rückweg wollten wir über die Aussicht des Pico Arieiro, Madeiras zweithöchstem Berg fahren. Leider war uns der Weg über die Berge durch Absperrungen vor, von weitem bereits gut erkennbaren, Waldbränden versperrt. Wir legten einen Zwischenstopp im Rosario Arco de Sao ein. Obwohl es auch hier langsam Herbst ist, bekommt man eine Ahnung von der Farb- und Blütenpracht der Insel im Frühling. 

Am Samstag hieß es dann ausgiebig Bootsputz und packen. Noch ein Gruppenfoto und danach machten Rombout, Onno und Didi sich auf dem Weg nach Funchal. Onno blieb noch eine Nacht im Hotel, für die anderen beiden hieß es gleich ab nach Deutschland.

Es waren schöne Tage. Die Erfahrung Ozean zu segeln hat sich absolut gelohnt. Wenngleich mir, Didi, die Ostsee erstmal wieder genug ist ;-). Ob Meeresleuchten, Delphine, Meeresschildkröten oder das absolut unvergleichliche Blau des Ozeans. Die Eindrücke vergisst man nicht. Allen noch folgenden Crews wünschen wir ganz viiiieel Spaß und unvergessliche Eindrücke. Danke Clara!!!

 

Dietmar Bauer 

Foto(s): Privat, Clara, Rombout, Didi

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