31.08.2024: Blogeintrag #49

auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
 

auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat
auf dem Weg zum Leuchtturm am Kap Finisterre | Foto: Privat

Der Nebel hat sich am Sonntagmorgen verzogen und die nun fünf Nautischen Niñas machten sich auf von Cee nach Fisterra. Nachdem die Segel geborgen waren und der Motor lief, besuchte uns in der Bucht von Fisterra ein neugieriger Großer Tümmler. Das war ein wirklich einmaliges Erlebnis, weil er ohne jegliche Scheu ganz nah an der Meu schwamm und wir ihn sehr gut beobachten konnten. Daraufhin hatte er großen Spaß an unserem Ankermanöver - er wand sich um die Ankerkette und tauchte immer wieder in der Nähe des Bugs auf. Die Mädels waren so abgelenkt von diesem schönen Dello-Schauspiel, dass Clara ausnahmsweise ihre Autorität verlor und die Matrosinnen jegliche Disziplin. Deshalb dauerte dieses Manöver etwas länger als geplant, aber dafür haben wir viel gelacht.

Danach ging es in zwei Fuhren an Land, um das Kap Finisterre (finis terrae lat. für das Ende der Welt) zu erkunden. Es ist einer der westlichsten Punkte des europäischen Festlandes, sodass wir nach einer kleinen Wanderung einen spektakulären Sonnenuntergang beobachten konnten, während gegenüber der Vollmond aufstieg. Am Strand wieder angekommen, konnten alle Grazien (zu fünft !!!) das Dinghy besteigen, um nach einer feucht-fröhlichen Fahrt an Bord zu gehen. Am nächsten Morgen machten wir uns bei sehr gutem Segelwind auf zum berühmt-berüchtigten Hafen von Camariñas. Dort gibt es Steinbänke und Tische, welche uns ein gemütliches Burger-Grillfest mit Meerblick beschert haben.

Wiederum mit sehr gutem Segelwind ging es am nächsten Tag weiter Richtung Norden an der dramatischen Costa da Morte entlang. Auch wenn Galicien vielleicht eine eher strukturschwache Region ist, glänzt sie hinter der Felsenküste mit einer Vielzahl an Windrädern. Es war sehr gute Stimmung an Bord, bis Clara einen ihr sehr unbeliebten Meeressäuger entdeckte. Der Orca tauchte in unmittelbarer Nähe zur Meu auf, doch blieb danach ungesichtet. Vielleicht hat ihn der Wal-Pal, der seit den Azoren immer in Küstennähe in Betrieb war, abgeschreckt. Dieser emittiert Geräusche auf einer bestimmten Frequenz, damit sich die Schwertwale fernhalten. Unsere Skipperin hat sofort den Motor angemacht und ist noch näher an die Küste gesteuert, was jedoch immer einer genauen Abwägung bedarf, weil es viele Felsen unter Wasser in Küstennähe gibt. Die Wassertiefe verringert sich nicht unbedingt so stark, dass der Lebensraum der Orcas mit Abstand verlassen wird. Zudem sollte man sich bei dann doch eintretender Steuerunfähigkeit auch nicht zu nah der Felsenküste aufhalten. Die Costa da Morte (Todesküste) trägt schließlich nicht ohne Grund diesen Namen. Sie ist historisch bekannt für zahlreiche Schiffbrüchige.

Wohlauf kommen wir schließlich in Corme an. Mittwochs waren 30 Knoten Wind angesagt. Deshalb sind wir zunächst aufs Dinghy, dann an Land, um mit dem einzigen Bus des Tages in das Nachbarörtchen Laxe zu fahren, wo eine wunderschöner Strand auf uns wartete. Das Kitesurfen stellte sich an diesem Ort jedoch als sehr anspruchsvoll heraus, da man es erst über die starke Brandung schaffen musste. Bis nach A Coruña konnten wir am nächsten Tag nur Motoren, weil der Wind für einen Tag Pause machte. Im Hafen angekommen, wurde die Meu aufgeräumt und geputzt, auf gut deutsch von den Nautischen Niñas wieder „klar Schiff“ gemacht. Zur Belohnung gab es exzellente Tapas und eine wilde Partynacht im Pelicano. Zur Krönung der Woche wurde unser Lieblingsschiff am nächsten Tag um 8.30 Uhr zum Kranen gebracht. Der fachmännische Rat der Werft hat beschlossen, dass das Ruder Clara und ihre zukünftigen Crews sicher bis nach Travemünde bringen wird, trotz unangenehmer Geräusche aufgrund ausgeschlagener Ruderlager. Wir nutzten die Chance den Wasserstreifen vom Gilb zu befreien. 

Es war eine Freude mit einer ausschließlich femininen Crew zu segeln und zu erleben, was alles möglich ist mit taffen, jungen Frauen, die auch mal gerne im Schönheitssalon sich die Wimpern färben lassen. Feminismus darf nämlich auch ästhetisch sein! Nach dem lyrischen Abschlussritual am Freitagabend nahmen wir schweren Herzens Abschied voneinander und von der Meu und freuen uns umso mehr auf ein Wiedersehen am 03. Oktober!

 

Rebecca Cronenberg 

Foto(s): Privat, Lilian, Clara, Becci

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