10.08.2022: LYC Fehmarn Trophy in der Klasse „Double Hand Family Steuerfrau unter 12 Jahre“

Blackadder rund Fehmarn | Foto: Einar Recknagel
Blackadder rund Fehmarn | Foto: Einar Recknagel
 

Blackadder rund Fehmarn | Foto: Einar Recknagel
Blackadder rund Fehmarn | Foto: Einar Recknagel

Positiv gestimmt war die vierköpfige Crew für eine Woche „Badeurlaub“ in der Bucht. Positiv war leider auch ein Test. Entsprechend blieb die eine Hälfte der Mannschaft zuhause, der negative Rest wurde zwecks Separierung auf „Blackadder“, eine Impala 31, geschickt.

Als Alternativ-Planung zu ferienmäßigem Pütschern suchten wir – trotz und wegen entspannter Windvorhersage – das Abenteuer und meldeten am Dienstag, den 19.07. für die LYC Fehmarn Trophy in der Klasse „Double Hand Family Steuerfrau unter 12 Jahre“.

Wir entschieden uns Fehmarn gegen den Uhrzeiger zu runden und planten den Start zwischen 1600 und 1700 Uhr, um morgens ab 0400 Uhr das erste Licht im Fehmarn Sund zu haben.
Um 1632 Uhr waren wir mit der großen Genua  auf der Startlinie, bewunderten die neue Regattatonne des LYC und machten mit Kurs 030 gute Fahrt Richtung Staberhuk. Querab Grömitz schickte Timo von der Orga-See ein Onshore Foto, das unser weißes Dreieck zeigte und uns motivierte, schneller zu segeln, ruhten doch die Augen der Öffentlichkeit auf uns.

Bei einsetzenden Sonnenuntergang gab es die von der Steuerfrau zu diesen Anlässen sehr geschätzte Fünf-Minuten-Terrine, und um halb zehn rundeten wir Staberhuk. Die (sehr kurze) Diskussion zur Frage Spi setzen, verneinten wir, mit der Begründung, dass wir schon den Strom mit uns hätten und auch nicht im Stockdunkeln vor der Brücke sein wollten. Kurz vor der Marienleuchte wechselten wir noch von der großen Genua auf die lattenbewehrte G3, wobei die Steuerfrau ein paar neue Kraftausdrücke lernen konnte.

Nach dem Segel- folgte der Wachwechsel, und  der wachfreie Teil der Crew begab sich in die Koje. Der andere Teil hatte kurz vor Puttgarden ein überraschendes und daher adrenalinförderndes Erlebnis mit einer unbeleuchteten Spieren- und einer direkt dahinter zart-orange funkelnden ODAS-Tonne, welches dafür sorgte, das bis Westermakelsdorf,  das wir um 0050 Uhr passierten, keine Müdigkeit einsetzte.
Während der südgehenden Fahrt legte der Wind zu, wir rauschten mit ordentlich Speed an Fehmarns Westküste entlang, zeitweise mit Reff im Groß und froh die Genua gewechselt zu haben. Viele Sterne und ein zunächst roter Halbmond machten diesen Teil zu einer wunderschönen Nachtfahrt.

Morgens im einsamen Sund war es schon wieder hell genug, um bei sehr wenig Wind gegen halb fünf unter der Brücke durchzukreuzen. Kurz danach erschien die Steuerfrau, beschwerte sich nicht früher geweckt worden zu sein, verlangte nach Frühstück und übernahm die Pinne. Zum Smut befördert, wurde ein „quite close to english breakfast“ mit Baked Beans und angebratener Wurst und Tee mit Milch serviert. Nichts besser als das, um den bis dahin wärmsten Tag des Jahres anzugehen, ist es nicht?

Wärmer wurde es, dafür nahm der Wind ab, es wurde wieder auf die große Genua gewechselt, dann zeitweise der Spi hochgezogen und viel geschwitzt, während wir mit 1 bis 3 Knoten dem Ziel entgegendümpelten. Vor Dahmeshöved fuhren wir gegen 0900 Uhr am ankernden Rennkutter Nobile vorbei, so dass auch dem Tourismus Genüge getan wurde.

Danach wurde bei Hitze und Schwachwind unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt, was dazu führte, dass wir das Boot durch einen nachgeschleppten Fender und ausgiebige Badetätigkeit weiter verlangsamten. Drei Meilen vor dem Ziel bekamen wir noch Besuch von einem Tümmler, der eine ganze Weile mit uns spielte.

Am Mittwoch um 1421 Uhr schließlich überquerten wir nach 21 Stunden 49 Minuten und geloggten 92 Meilen die Ziellinie.

Um 1900 Uhr gab es Pizza.
Inka & Einar Recknagel

Foto(s): Einar Recknagel

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