05.11.2025: auf dem Wannsee
Am Mittwochabend haben wir uns gemeinsam auf den Weg nach Berlin gemacht – das letzte Event der Segel-Bundesliga-Saison stand bevor. Früh am Donnerstagmorgen ging es für uns, Jonathan, Hanning, Linn und Bosse auf den Wannsee, wo uns schon beim ersten Blick aufs Wasser klar wurde: Das wird kein leichter Tag. Bei rund 30 Knoten Wind und kräftigen Böen war von Beginn an volle Konzentration gefragt.
Wir starteten im zweiten Flight in die Regatta und segelten zwei spannende Rennen. Zum Ende unseres zweiten Rennens kam dann noch einmal eine Böenwalze mit teils über 35 Knoten Wind über das Feld – fast alle J/70 lagen kurzzeitig im Sonnenschuss. Auch wir mussten alles geben, um das Boot unter Kontrolle zu halten. Der Wettfahrtleiter entschied, die Wettfahrten kurzzeitig zu unterbrechen. Erst am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, konnten wir das zweite Flight bei nachlassendem Wind zu Ende segeln. Der erste Tag brachte uns zwei dritte Plätze, ein stabiler Auftakt unter wirklich anspruchsvollen Bedingungen.
Am Freitag zeigte sich der Wannsee dann von seiner typischen Seite: rund 10 Knoten Wind aus Süd, drehend, aber recht gleichmäßig – dafür umso taktischer. Wir segelten an diesem Tag fünf Flights. Der Start in den Tag fiel uns etwas schwer, doch im Laufe des Nachmittags fanden wir wieder zu unserem Rhythmus und konnten uns nach vorn arbeiten. Die Tabelle war unglaublich eng: Zwischen Platz 10 und Platz 4 lagen teilweise nur drei Punkte. Jeder kleine Fehler kostete direkt Positionen – und jedes gute Manöver machte sich sofort bezahlt.
Mit Spannung gingen wir in den Samstag, den letzten Regattatag. Wir wussten, dass noch alles drin war. Auf Rang 11 liegend, war unser Ziel klar: angreifen. Und das gelang uns. Mit zwei ersten Plätzen starteten wir in den Tag – ein großartiger Moment für das ganze Team. Danach folgten noch zwei dritte Plätze, mehr war bei den zunehmend drehenden Bedingungen kaum möglich. Am Ende beendeten wir das Event auf einem starken fünften Platz.
In der Gesamtwertung schließen wir die Saison auf dem achten Platz mit 39 Punkten ab. Bis zum dritten Platz fehlen nur sechs Punkte – das zeigt, wie eng es in diesem Jahr in der 2. Liga zuging. Für den Aufstieg hat es diesmal knapp nicht gereicht, aber die Richtung stimmt.
Wir nehmen aus dieser Saison viele Erfahrungen mit: Wenn wir unsere Leistung konstanter abrufen und die großen Ausschläge vermeiden, ist im kommenden Jahr alles möglich. Mit dem Wissen aus den ersten und letzten Events gehen wir mit großem Selbstvertrauen in die nächste Saison.
Eine tolle, intensive Saison geht damit zu Ende – mit viel Teamgeist, starken Momenten auf dem Wasser und der klaren Motivation:
Nächstes Jahr wollen wir angreifen!
Foto(s): LYC