01.05.2024: Blogeintrag #35

Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
 

Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat
Gruppenfoto in den Exumas | Foto: Privat

Minensuche auf den Bahamas

Crew: Jan Fiand, Kai Fiand, Malte Lassen, Martin Röhrig, Jacob Allers, Benedikt Grüner

Die Bahamas - ein Traumrevier; tief türkises Wasser, endlose Strände, unwirklich schöne Inseln - aber kaum ein Hochseesegler hat sie bisher ergründet. Warum? Ein trefflicher Grund: Mit über 2 Meter Tiefgang ist das Revier nicht zu befahren. Mit der Meu mit ihren 1,95 m ist es machbar, aber navigatorisch herausfordernd. Steine übersäen den türkisen Grund, Seekarten geben nur unverbindliche Angaben und dann ist da noch die Tide - mal Freund, mal Gegner. 

Jan nimmt sich der Herausforderung gewissenhaft gelassen an und navigiert uns eine Woche lang um die Gefahren herum, hin zu einem Feuerwerk an Highlights. Wir übernehmen das Boot von Clara in der Palm Cay Marina; umrahmt von Riesenkatamaranen und Motorbooten, deren Hecks Batterien an Aussenbordern mit 350-500 PS zieren...pro Stück...gerne mal 5. 

Schon der erste Schlag nach Normans Cay führt vorbei an Steinen und über 2 Meter flache Stellen. Der Anker fällt unlängst eines Flugzeugwracks; ehemaliges Transportmittel des Drogenkartells. Der letzte Anflug war offensichtlich zu flach angesetzt. Die Crew taucht zum Wrack, welches von der Natur komplett vereinnahmt wurde. 

Wederick Wells Cay ist das nächste Tagesziel. Nach sicherem Ankermanöver wird zum Strand des Naturschutzparadises geschwommen. Kai ist gerade auf dem Rückweg, da taucht ein Hai neben ihm auf. Panik macht sich breit, die den Hai jedoch unbeeindruckt lässt. Auf den Schreck gönnt sich die Crew erst mal ein lokales Bier, während die Sonne über den Dünen verschwindet.

Der Wind bläst stark über den morgendlichen Kaffeebecher. Zudem wird das nächste Bein nicht im Wellenschatten der Inseln gesegelt werden, sondern auf dem offenen Meer. Dem Flachen Fahrwasser folgt der bis zu 1000 Meter tiefe Atlantik. Der Übergang sieht aus wie eine brodelnde Wand. Hier müssen wir durch, bevor wir bei rund 20 Knoten Halbwind zum nächsten Spot brausen. "Ich kann nicht sehen, wo wir hier rein können", tönt es vom Vorschiff knapp 1/2 Meile vor der Küste. Die See zeichnet eine Kante, die vom Festland nicht zu unterscheiden ist; auf die Navigation vertrauen und los. Die Welle spült uns in die flachen Gefilde. 90 Grad Backbord und schon sind wir wieder umgeben von türkisblauem flachen Wasser und moderatem Wind. Stanley Cay ist eine verträumte Ansiedlung mit Marina, umzingelt von Megayachten. Es ist eine skurrile Mischung von völlig entgleister Dekadenz der Superreichen und karibischen Shabby-Chic Flair. Die Crew macht sich landfein und tuckert Richtung Theke - Bahama Mama schlürfen.

Erster Tagesordnungspunkt des nächsten Tages ist Höhlentauchen zur James Bond Grotte aus Thunderball. Später werden die Einen die Grotte, die Anderen die Theke als absolutes Highlight der Tour bezeichnen. Wegen der Strömung nur zu Hoch- oder Niedrigwasser zu erobern tauchen wir durch bunte Fischschwärme in eine Grotte mit rund 15 Meter Durchmesser. 

Die nächsten Tage sind dominiert von wunderschönen Ankerbuchten, Landausflügen und kleinen Highlights, wie die berühmten "Original Swimming Pigs". Ob die Schweine wirklich schwimmen können, bleibt offen, zumindest stehen sie blöd im Wasser, umrahmt von Touristen, die keinen besseren Eindruck machen. 

Die Abenteuerwoche neigt sich dem Ende, der Transfer zum Starthafen sorgt ein letztes Mal für navigatorisches Adrenalin; es ist ein Minenfeld, auch bei Hochwasser. Mit 20 cm Wasser unter dem Kiel nehmen wir die letzte Kurve vor der Hafeneinfahrt, welch ein Nervenkrieg. Selbige werden bei einigen Bahama Mamas wieder besänftigt. Die Folgecrew um Dierk Faust ist im Anmarsch und gesellt sich zum finalen Abendessen hinzu. Was für ein irre Erfahrung; zur Nachahmung nur bis maximal 2 Meter Tiefgang empfohlen.

 

Martin Röhrig

Foto(s): Privat

Zurück