08.08.2023: Immer ein besonderes Ereignis

LYC Opti-Team | Foto: Jan-Markus Rupprecht
LYC Opti-Team | Foto: Jan-Markus Rupprecht
 

LYC Opti-Team | Foto: Jan-Markus Rupprecht
LYC Opti-Team | Foto: Jan-Markus Rupprecht
LYC Opti-Team | Foto: Jan-Markus Rupprecht

Der Störtebeker Opti-Cup auf Helgoland ist immer ein besonderes Ereignis. Das beginnt schon mit der Anreise. Immerhin müssen Teilnehmer, Helfer und Organisatoren, alle Optis, Unterstützungsboote und das gesamte übrige Material von Cuxhaven aus auf Deutschlands einzige Hochseeinsel gebracht werden. Für die Teilnehmer und viele Helfer sowie das Gepäck inkl. Campingausrüstung geschieht das mit der Fähre Helgoland der Reederei Cassen Eils. Die Optis und Unterstützungsboote werden schon vorher auf Frachtschiffe verladen und fahren voraus. Die schnellere Helgoland überholt sie unterwegs.
 
Nach dem Anlegen auf Helgoland bleibt noch Zeit, Hotels oder Ferienwohnungen zu beziehen oder Zelte aufzubauen. Sobald das Frachtschiff eintrifft, werden die vielen Straßentrailer per Kran ausgeladen, die Optis abgeladen und die Motorboote ins Wasser gekrant. Dieses Jahr war der Lübecker Yacht-Club mit Karolina, Katharina, Mathis und Viktor auf Helgoland vertreten, für drei der vier soll es der Abschied aus der Opti-Klasse sein und alle hoffen auf "richtiges Nordsee-Wetter" mit viel Wind und Welle.

Start mit viel Wind

Tatsächlich ist für den ersten Wettfahrtstag sehr viel Wind angesagt. So viel, dass uns die Wettfahrtleitung Teilnehmer und Begleiter schon bei der Eröffnung am Vorabend darauf vorbereitet, dass womöglich nicht alle Wettfahrten stattfinden können. Während der Steuerleute-Besprechung bläst es heftig mit 7 Bft – Startverschiebung. Nur die Fähre Helgoland fährt an diesem Sonntag noch zum Festland und die Dühnenfähre im Schutz der Insel noch zur Helgoländer Düne. Alle Katamaran-Fähren und alle Fähren von Sylt und Büsum sowie die Inselrundfahrten sind wegen der Wellenhöhe eingestellt. Dadurch sind an diesem Tag kaum Tagesgäste auf der Insel.
 
Um 16 Uhr dann für viele eine Überraschung: Die Wettfahrtleitung will es wirklich wagen! Zumindest die A-Segler und die Support-Crews sollen sich fertigmachen. Für die B-Optis gibt es an diesem Tag keine Wettfahrt. So geht es mit etwas mehr als 50 Optis aufs Wasser, allerdings nicht so richtig auf die Nordsee, dort brechen hohe Wellen. Da der Berufsschiff-Verkehr eingestellt ist, kann an diesem Nachmittag im halbwegs geschützten Bereich der so genannten Reede zwischen Helgoland und der Düne gesegelt werden. So haben die Segler zwar reichlich Wind, aber zumindest nur eine kleine Welle. In Sichtweite der Eltern kann so zumindest eine Wettfahrt unter Starkwind-Bedingungen gefahren werden. Ein echtes Erlebnis für alle Beteiligten!

Wind vordert weiter seinen Tribut

Am nächsten Tag soll der Wind auf 6 Bft zurückgehen und die Regattaleitung hofft dann alle Optis aufs Wasser schicken zu können. Das Wetter zeigt sich jedoch sehr unbeständig. Das Problem ist weniger die "sportliche" Grundwindstärke, als die immer wieder durchziehenden Regenfronten mit sehr heftigen Böen. So verschiebt sich Start auf die Mittagszeit – und wieder dürfen nur die A-Optis aufs Wasser. Gesegelt wird diesmal ein bisschen weiter in Richtung offene See, aber immer noch im Wellenschutz der äußeren Hafenanlagen – die Südwindrichtung macht es möglich. Dennoch sind die Bedingungen fordernd. Die größeren und die erfahrenen A-Segler packen das gut. Beim ersten Rennen ist die Zahl der "Ausfälle" noch gering. Einzelne Kinder werden seekrank an Land gebracht. Für die anderen gibt es eine zweite Wettfahrt und viele haben sehr viel Spaß, während allerdings die Schlange der "aussortierten" Optis an der eigens ausgelegten Ankerboje immer länger wird. Nach zwei Wettfahrten beschließt die Wettfahrtleitung, dass es nun reicht. Auch die größeren A-Opti-Kinder bestätigen später, dass sie auch keine dritte Wettfahrt mehr "gebraucht" hätten, so viel Spaß die anderen beiden auch gemacht hätten.

Sicherheit an erster Stelle

Die Sicherheit ist beim Störtebeker Opti-Cup übrigens jederzeit perfekt gewährleistet. Für maximal rund 100 Kinder sind mehr als ein Dutzend Unterstützer-Schlauchboote auf dem Wasser, die noch durch drei DLRG-Festrumpfboote ergänzt werden. Alle sind mit Funkgerät ausgestattet, melden sich beim Sicherheitskoordinator an und ab und geben jederzeit durch, welche Hilfestellung sie evtl. gerade leisten oder wo Hilfe nötig ist. Immer gilt der Grundsatz "Jedes Boot hilft jedem Segler" und auch die Kinder sind angewiesen bei Bedarf sofort das nächste Boot anzusprechen und nicht unter den vielen Begleitbooten ihr Betreuerboot zu suchen. Das klappt bestens.
 
Am dritten Wettfahrtstag mit deutlich moderaterem Wind dürfen dann endlich auch die B-Optis raus. Es kann auch im eigentlichen Regattagebiet vor der Düne gesegelt werden vor schöner Kulisse mit Strand und Leuchtturm. Die kleineren B-Segler(innen) haben zu kämpfen, für alle anderen sind die Bedingungen kein Problem. Dennoch reicht es nur für zwei Wettfahrten, denn an diesem Tag sitzt die Zeit im Nacken für die anspruchsvolle Logistik. Alle Motorboote und Optis müssen auf ihre Anhänger verladen und mit diesen auf das Frachtschiff gekrant werden. Abends ist dann große Preisverleihung und Abschlussparty.
 
Am folgenden Abreisetag bleibt noch bis 16 Uhr Zeit Helgoland zu erkunden, bevor es dann wieder zum Festland zurückgeht, wo bereits die Opti-Anhänger und die Motorboote zum Ankoppeln bereitstehen.

Tipp: Wer Opti segelt, sollte wenigsten einmal in seiner Opti-Karriere am Störtebeker Opti-Cup teilnehmen, der einzigen Hochsee-Regatta für die kleinste Jugendboot-Klasse. Es lohnt sich immer!

Foto(s): Jan-Markus Rupprecht

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