13.09.2021: Nach nicht mal einem Jahr zusammen auf dem 29er

Johann im Trapez und Anton an der Pinne | Foto: Sascha Klahn
Johann im Trapez und Anton an der Pinne | Foto: Sascha Klahn
 

Johann im Trapez und Anton an der Pinne | Foto: Sascha Klahn

Sie kennen sich seit 13 Jahren, segeln aber noch nicht mal ein Jahr zusammen. Bei ihrer fünften Regatta überhaupt gewannen Anton und Johann Sach die Kieler Woche und traten das erste Mal in die Fußstapfen der mehrfachen Gesamtsieger, Vater Christian und Onkel Helge Sach, deren Katamaran-Klasse F-18 dieses Mal nicht ausgeschrieben war. Schon vor der Ziellinie des letzten Rennens nahm der 16-jährige Vorschoter seinen drei Jahre jüngeren Bruder in den Arm – bei Vollspeed unter Gennaker auf dem Skiff, für das die beiden wie gemacht scheint. Mit einer Souveränität und Kaltschnäuzigkeit, die ihresgleichen sucht, bauten die jungen „Säcke“, wie sie liebevoll in ihrer Kieler Trainingsgruppe genannt werden, den knappen Vorsprung von drei Punkten vom Vortag auf elf Zähler vor der schwedischen Mixed-Crew Hedvig und Hugo Liljegren aus.

Anton wollte lieber aufs BMX-Fahrrad

„Wir haben dann keine Angriffe mehr gefahren, als wir uns ziemlich sicher waren, dass es reichen wird“, so das Duo, dass ähnlich gut Eishockey spielt und lange nicht sicher war, ob es dem Vater nacheifern soll. Anton wollte lieber BMX-Fahrrad fahren, aber inzwischen schrieb Helge Sach seinem Bruder: „Schau gut zu, vielleicht können wir von denen noch was lernen.“ Nun ist er einer der jüngsten Kieler Woche-Sieger aller Zeiten und freut sich schon auf die Deutsche Meisterschaft in Berlin. Was Christian Sach ihnen vor dem Finale mit auf den Weg gegeben hat? „Nur kein Druck!“ Und tatsächlich waren sie ein wenig nervös in den Tag gegangen. „Anfangs war es zu verkrampft“, so Johann, der Vorsprung durch die Schweden egalisiert, die dritte Geschwistercrew Jens-Christof und Jens-Philip Dehn-Toftehøj aus Dänemark (3.) im Nacken. Ein Tagessieg und Rang waren eine selbstsichere Antwort.

Zurück an Land gab es Schulterklopfen von vielen Seiten und stolze Unterstützer, allen voran Schleswig-Holsteins Landestrainer Thomas Rein, der viel zum Erfolg beigetragen habe. Auf dem Hafenvorfeld genossen alles Sachs die Segel-Kieler Woche nahe an der Normalität. „Die Atmosphäre auf der Meile an Land und die Organisation rund herum waren für uns genauso einzigartig“, sagte Johann Sach begeistert. Als sie den Sensationssieg einfuhren, saß Mutter Kirsa mit der jüngeren Tochter Frieda zwischen den Gastro-Ständen in Schilksee vor dem Monitor des Kieler Woche TV und konnte ein paar Freudentränen nicht verbergen. „Ich habe doch gar nicht gemacht“, wehrte sie Glückwünsche ab – dabei hätte es ohne sie die besten 29er-Youngster der Kieler Woche 2021 nicht gegeben.

Quelle: Pressemitteilung

Foto(s): Sascha Klahn

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