31.01.2024: Blogeintrag #23

Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
 

Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara
Steg B Treffen auf St. Lucia | Foto: Clara

Nach einem tollen Abend in Scruffy’s Bar und einem leckereren Frühstück mit frischen Croissants zu einen sensationellen Preis von 40 US$ für 7 Croissants und einem Brot, starten wir bei mal wieder kräftigen Winden von konstant um die 20kn direkt auf die Mütze Richtung Bequia. Die Überfahrt verläuft soweit ganz ruhig mit der Ausnahme das uns der ein oder andere Squall trifft und wir von den Wellen ordentlich durchgeschüttelt werden. Somit gab es auch wieder Bleichgesichter an Bord. Nach 20sm hat uns die Meu wie immer sicher in den nächsten Hafen gebracht. Wir sind voller Erwartungen, was wir Neues erleben werden. Zunächst wollten wir einen Anker bzw. Mooring-Spot mit so wenig Schwell und Windeinfluss wie möglich finden. Das gestaltet sich oft als nicht so leicht, da die freundlichen Boatboys schon weit vor der Bucht ihre Hilfe (€) anbieten, an ihrer Mooring fest zu machen. Nach einer kleinen Hafenrunde fanden wir den passenden Platz, machten das Dingi klar und ließen uns von Clara an Land bringen. Tom nutze die ruhige Zeit an Bord für ein Nickerchen und wir erkundeten den Ort. Da Bequia auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren wird, tummelten sich an der Hafenstraße viele Einheimische mit Ständen und boten Schmuck, Souvenirs und Obst an. Die Frauen waren begeistert und ich fand endlich mein lang gesuchtes Karibikhemd... Wir schlenderten noch etwas durch den Ort und konnten dabei aus der Entfernung einer karibischen Trauerfeier lauschen und stellten fest, dass am Grab freundlich und laut mit Tanzbewegungen gesungen wird. Nach einer Stärkung und Erfrischung in einer Bar, in der wir noch segelnde Engländer trafen, die uns einen hilfreichen Tipp für St. Vincent gaben, fuhren wir zurück an Bord, wo uns Tom und Imke mit leckereren Sommerspaghetti und frisch gebratenen Thunfisch erwarteten. Wir leben schon nicht schlecht. Clara brauchte wohl mal eine Auszeit von den alten und verbrachte den Rest des Abends bei ihren während der Reise neu gewonnenen irischen Freunden. Am nächsten Morgen verließen Tom und Clara die Meu etwas früher, Clara ging tauchen und Tom wollte noch den Ort kennenlernen. Wir beschlossen in einen Restaurant leckeres Englisch Breakfast zu genießen und legten um ca. 12 Uhr Richtung St. Vincent ab. Es lagen ca. 18sm vor uns. Der Plan war in der Wallilabou Bay zu ankern, da dort am Strand viele Szenen vom Film ‚Fluch der Karibik‘ gedreht wurden und einiges an Kulisse noch für Touris vorhanden ist. Dank des Tipps der Engländer fuhren wir weiter in die Cumberland Bay, welche viel idyllischer ist. Wesentlich ruhiger und sie hat ihren eigenen Charme. Die Überfahrt war wie immer: viel Wind, mal Sonne, mal Regen und die uns lieb gewordenen Wellen…

Eine für uns neue nautische Herausforderung erwartete uns: Ankern auf 25m Tiefe und rückwärts Richtung Strand wo der Boatboy dann die Heckleine an einer Palme oder Stein befestigt. Das Manöver klappte super, aber das Ablegen ist dann etwas erschwerlich, dazu später mehr. Kaum lagen lagen wir fest waren die geschäftigen Einheimischen mit ihren kleinen Holzbooten längsseits gegangen und hatten das Teakdeck zur Verkaufsfläche für Schmuck umfunktioniert. Einer bot seine Dienste fürs Einkaufen an und der andere hatte gleich die Speisekarte vom Restaurant seiner Mutter dabei und war auch der Experte für Inseltouren. So erging es uns in fast jeder Bucht. Da wir einiges benötigten, ließen wir uns Getränke und Rum nach einer Preisverhandlung liefern und bestellten für den nächsten Morgen frisches Brot. Die Speisen bei Mutti hörten sich lecker an und wir suchten uns gleich alle ein Gericht für den Abend aus. Clara nutze den Service des Boatboys, um sich zum Ausklarieren in die nächste Bucht bringen zu lassen. Der Rest der Crew ging schnorcheln oder relaxte bei einem kühlen Drink. Am nächsten Morgen ging es früh los, da wir ca. 36sm vor uns hatten. Tom und ich stellten fest, dass eine 10 mm Ankerkette auf 30 m Tiefe mit Anker ohne Ankerwinsch an Bord zu hieven schon eine Herausforderung darstellt. Es hängen ca. 80 kg direkt unter dem Boot!! Aber mit Claras Hilfe schafften wir es dann sie zu bergen und waren danach leicht erschöpft.

Jetzt geht’s weiter gen Norden nach St. Lucia zu den von Seglern beliebten Petit Pitons. Der uns lieb gewonnene Passat hält sein Versprechen und bläst weiterhin mit 20-25kn und dreht aber leider immer mehr nach Norden, somit konnten wir eine Zeit nur mit Fock hoch am Wind den Kurs mit ca. 10 Grad westlichem Versatz halten. Nach einem weiteren Squall von über 30kn und Starkregen, wobei sich der Block vom Steuerbord Backstag verabschiedete, beschlossen wir die restlichen 20sm zu motoren. Darüber waren auch die Bleichgesichter erfreut. Aufgrund der Wind und Wetterlage sowie der besser vorhandenen Infrastruktur beschlossen wir in die Soufriere Bay an die Mooring zu gehen. Das Empfangskomitee war wie immer vor Ort und wir bekamen einen ruhigen Platz auf 5 m Tiefe dicht am Pier für ca 25 €. Clara musste erstmal zum Einklarieren und Claudia, Tom, Imke und ich ließen uns später mit einen Wassertaxi an Land bringen, schauten uns den Ort an, mussten zum ATM und stärkten uns bei Pommes und einem Rumpunch. Jetzt heißt es erstmal Einkaufen und die mittlerweile mit ihrer gecharterten RM Yacht angekommenen Clubfreunde Gudrun und Jan zu begrüßen. Zu siebent hatten wir einen tollen Abend.

Was mir immer wieder auffiel, sind die doch sehr ursprünglichen Orte ohne große Hotelanlagen, Restaurantketten oder ähnliches. Es scheint fast, dass die Einheimischen sich ihre Identität nicht nehmen lassen wollen und so ihr Glück behalten. Ich bin begeistert. Am nächsten Morgen, nach leckeren Pfannkuchen, ging es entspannte 17sm, zum Teil unter Motor, die Küste hinauf in die Rodney Bay. Rodney Bay ist bekannt als Zielort für die geführte Atlantiküberquerung der ARC. Wir beschließen in der Marina mit Pool, Duschen und vielen Restaurants festzumachen. Vorher bunkern wir noch Duty Free Diesel und Wasser. Claudia bereitet der hungrigen Crew erst einmal leckeres Omelette, Salat und alle verweilen bei ständig eintretenden Regenschauern in dem leicht schwül warmen Salon bei geschlossenen Luken wartend auf Sonnenschein. Leider vergeblich. Selbst ein kühles Bier wirkt nur temporär. Zum Glück ist es trotzdem immer ca. 28 Grad warm. Jetzt gesellt sich auch unser Matrose Jan Henning wieder zu uns, da seine eigentlich geplante Fähre von St. Lucia außergewöhnlich früh abfuhr. Somit sind wir für die 35sm am nächsten Tag nach Martinique zwei Hände mehr an Bord. Claudia und ich gehen noch auf einen Drink in die Marina Bar, wo sich alle Segler treffen und so einiges an Seemannsgarn zusammenkommt. Jetzt noch kurz in den Pool, schön Duschen und an Abend in netter Crew Runde Pasta, Fisch und Pizza genießen.

Unsere Reise neigt sich langsam dem Ende. Das geplante Ablegen um 9 Uhr verspätete sich aufgrund zu motivierten Angestellten im Frühstücksrestaurant um ca. 1 Std. Jetzt noch einmal 6 Std. Wind, Wellen, Regen und Sonne geniessen. Die Überfahrt verläuft relativ entspannt, jedes Crewmitglied hat mittlerweile seinen Lieblingsplatz gefunden und zur Abwechslung gibt es noch ein Race mit einem Zweimaster, welcher uns nur unter zusätzlichem Motorschub in Lee bezwingen konnte. Die MEU hat sich wohl nur ans Focksegeln gewöhnt.

Wie geplant erreichen wir die von Clara vorher reservierte Box in der Marina Etang Z‘Abricots und machten mit perfekt eingespielter Crew am Steg mit Achtermooring fest. Willkommen in Europa.

Jetzt heißt es Reinschiff machen für die nächste Crew und Sachen, sowie die schönen Erinnerungen packen. 

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Nach einem erfrischenden Bad im Pool trafen wir uns zu einem vorzüglichen Abendessen im Hotelrestaurant. Man sieht und fühlt sofort, dass wir uns in Europa befinden. Die Ursprünglichkeit der karibischen Bewohner ist nur noch vereinzelt zu erkennen. Die Infrastruktur hat europäisches Niveau und alles fühlt sie gewohnt an, oder liegt es am Euro?! Am nächsten Morgen um 8:45 Uhr werden wir von unserem Guide Daniel für eine Inseltour in den Norden abgeholt. Je nördlicher wir kommen, desto fantastischer gestaltet sich der Dschungel/ Regenwald. Alles ist dichtbewachsen mit sämtlichen exotischen Planzen und Bäumen. Daniel erklärt uns alles über die Botanik und im Botanisch Garten können wir viele uns so bekannte Gewürze wie Zimt, Anis und Ingwer frisch von der Pflanze riechen oder schmecken. Zum Glück befindet sich in unserer Reisegruppe eine Französin, welche gut Deutsch spricht und somit oft beim Übersetzten hilft. Jetzt schwimmen wir noch unter einen Wasserfall, haben ein leckeres Essen aus einen Räuchergrill und besichtigen eine Rumbrennerei. Am Abend treffen sich alle zu einen abschließenden Abendessen in dem Marina Restaurant und wir können sogar noch Andrea und Michael (die Folgecrew) begrüßen . 

Liebe Clara, ohne deine Idee und auch Einsatz für das Projekt „MEU goes Karibik“ hätten wir all diese Erlebnisse bestimmt nicht so geballt geniessen können und werden sie  für uns immer in Erinnerung behalten. 

 

Grüße Claudia Brömel und Stefan Bertram 

Foto(s): Clara, Claudia

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