14.11.2024: 6 Monate voller neuer, cooler Erlebnisse

Till mit LYC Stander | Foto: Till
Till mit LYC Stander | Foto: Till
 

Till mit LYC Stander | Foto: Till
Till mit LYC Stander | Foto: Till

Lieber LYC,

vor dem Abi fragt sich jeder - was mache ich danach? Meine Wunschvorstellung war ein Praktikum mit Menschen, Verantwortung, Wind, Wasser und Vielseitigkeit. Findet sich so etwas? Die Frage kann man nur mit ja beantworten. Ich habe es bei euch gefunden!

In den letzten sechs Monaten hatte ich die Freude den Verein durch die Saison zu begleiten.

In dieser Zeit habe ich viele tolle Leute kennengelernt, in unzähligen Veranstaltungen konnte ich in den verschiedensten Bereichen mitmischen und möchte auf diesem Weg einige dieser Erfahrungen mit euch teilen.

Anfang Mai startete meine Zeit direkt mit der Opti WM-Qualifikation vor Travemünde. Dort hatte ich die Möglichkeit mit “Opi” im Wettfahrtkomitee mit zu machen und meine erste, für mich mit neuen Eindrücken überfüllte Zeit auf dem Wasser zu erleben. Es ging anschließend weiter mit den ersten Trainings auf der Wakenitz. Das erste Event der Seesegler startete nur eine Woche später. Bei der Brassfahrt durfte ich meine ersten Erfahrungen auf einem Stratschiff machen. Dabei wurde ich herzlichst von den Seeseglern begrüßt und auf die Frage an Timo, ob es eine Möglichkeit gibt bei der Mittwochsregatta mitzusegeln, rief mich am Abend direkt der erste Skipper an. Mit Hinrich hatte ich die Freude die ganze Saison lang die Mittwochsregatta mitsegeln zu können und an Bord der Bona Tempora Fuß zu fassen. Auch an diversen Ostseecup Wettfahrten konnten ich Teil der Crew sein, was mir viel Freude gemacht hat! 

Im Mai war auch das erste Blocktraining mit Niklas B. angesagt. Wir starteten mit zwei Trainingseinheiten bei Bilderbuchwetter auf dem Wasser. Mit der Gruppe der RS Feva genossen wir den Samstag bis zum geselligen Ausklang auf dem Gelände des Möwensteins. Der Sonntag enttäuschte mit vergleichsweise wenig Wind. Dennoch konnten wir noch eine Einheit am Sonntagmittag trainieren.

Anfang Juni hatten Nele und ich tatkräftige Unterstützung durch Mats, der sein Schülerpraktikum bei uns im LYC absolvierte. Hierbei stellte er sein handwerkliches Geschick bei der Holzaufbereitung unter Beweis. Zusammen bauten wir den neuen mobilen Check-In Tisch.

 

In Vorbereitung auf die Kieler Woche standen Mitte Juni größere Pflegearbeiten an den Schlauchbooten an. Ein in vollem Glanz erstrahlendes Schlauchboot in Aktion zu sehen trug zusätzlich zur guten Stimmung auf der KiWo bei. Einige Seesegler des Clubs haben wir dann auch auf dem Wasser bei den ORC-Regatten gesehen und versucht, sie mit besten Mitteln hinter uns zu lassen. Bei diesen Regatten allerdings nicht vom Deck der Bona Tempora sondern vom Deck der Adamas aus.

Im Clubhaus an der Wakenitz startete der Juli für mich mit handwerklichen Arbeiten und diversen Einsätzen als Springer in den Wochentrainings der Jugendabteilung. Mit den jungen Opti Seglerinnen und Seglern ging es an einem Wochenende zur Regatta nach Eichholz. Mit einem großen Schleppverband machten wir uns auf den Weg die Wakenitz hinauf, während einige Eltern sich bereit erklärt hatten, die Trailer zu fahren. Am EWV angekommen wurden wir herzlich begrüßt und kamen in den Genuss der tollen Organisation an Land. Für das Wohl von Kindern, Eltern (und Trainern :) ) war umfänglich gesorgt. Leider war durch die starke Verkrautung der Bucht eine Wettfahrt nur mit größten Komplikationen möglich. Durch die gute Zusammenarbeit mit Henriette vom LSV gelang es uns gerade noch rechtzeitig alle Kinder pünktlich an die Startlinie zu bekommen. Unabhängig von Verein oder Klasse schafften wir es durch den Shuttleschlepp die Kinder auf den Kurs zu bringen oder aus dem Kraut zu befreien. Nach langem Hin und Her fiel dann die Entscheidung noch am selben Tag die Wakenitz in Form einer Flottillenfahrt herunter zu segeln und am nächsten Tag auf dem Hausrevier vor dem Clubhaus noch spontan eine Wettfahrt zu veranstalten. Dank der Spontanität der Eltern, hatten wir einen schönen Abschluss des Wochenendes.

Am Montag ging es weiter mit der Vorbereitung der Travemünder Woche. Mit dem Team der Technik um Ferdi hatten Nele, Anouk und ich großen Spaß beim Aufbau. Ferdi lernte ich durch frühere ausführliche Führungen durch das Materiallager und eine Einweisung in sein Büro kennen. Zwei Mal durfte ich ihn bei Events vertreten und die Herausgabe und das Hüten des Materials verantworten. Kurz vor der TW wurden die Tage dann zunehmend wilder und voller. Von der Absteckung des Priwallstrandes, über das Umbauen des Rettungsschuppens, bis hin zu diverse Schlauchbootaktionen, war alles dabei. Dank der tollen Arbeit der Schlauchbootkoordinatoren und der Flexibilität aller, konnte ich während der TW in jeden Bereich reinschnuppern und hinter jedem Punkt auf meiner imaginären Liste einen Hacken setzen. Vom Tonnenleger, über den Pressefahrer zum Startschiff, zum Safety und Materialwart war alles dabei. Auch im Fahrdienst war ich aktiv und nach einer Schnapsidee saß ich eines Morgens bei der Jury und konnte dort meine ersten Erfahrungen sammeln. Mit dem Abschlussfeuerwerk ging auch ein Feuerwerk der Emotionen der diesjährigen TW zu Ende und ich bin riesig dankbar für meine ganzen Einsatzmöglichkeiten.

 

Nach der TW ging es in die Ferien und somit für mich an die Vorbereitungen der Ferienkurse. Durch das breite Angebot der Jugendabteilung konnte ich einen Kurs unter meiner Verantwortung leiten und hatte riesigen Spaß an der Arbeit mit den „Kleinen“. Wir hatten auch echtes Wetterglück und somit zwei traumhafte Wochen in den Sommerferien.

Wie Ferien fühlte sich auch die Durchführung des Youth Cups an. Dank tatkräftiger Unterstützung von Jaron war es eine Leichtigkeit alle Motorboote vorzubereiten. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit Anouk konnten wir die an Land anfallenden Herausforderungen bewältigen. Trotz anfänglich starken Wellengangs konnten wir alle Kinder pünktlich zum Start auf die Ostsee bringen. Auch der Segel Kids Cup an der Wakenitz war anfänglich mit mehr Wind versorgt als geplant. Allerdings schlief dieser zum Ende hin leider komplett ein. Was jedoch nicht einschlief, war die gute Stimmung die gerade bei der Eltern- und Trainerregatta richtig aufkochte. In einem spannenden Kopf an Kopf Rennen schoben sich die Skiffs bei Flaute über die Ziellinie. Auch das werfen vom Steg ließ sich der erstplatzierte Papa nicht nehmen und so konnten wir einen der letzten warmen und super schönen Tagen voll auskosten.

Anfang Oktober bekamen Nele und ich die Gelegenheit die letzte Etappe der MEU mit zu erleben. Zusammen mit Clara, Tim und Jan-Henning hatten wir eine phänomenale Zeit an Bord. Einig waren wir uns über den Erfolg des Empfangs der MEU vor Travemünde. Vor Broten-O warteten jede Menge LYCer auf dem Wasser auf uns - es war ein unglaublicher Anblick. Getoppt wurde dieses Gefühl nur von der gemeinsamen Flottillenfahrt in den, durch das Drachenfest reichlich geschmückten, Hafen von Travemünde. Sei es beim Segeln, Wakeboarden oder den sehr „ruhigen und harmonischen“ Erörterungen beim Spieleabend an Bord, ob es gewisse Begriffe bei „Tabu“ wirklich gibt, es war unvergesslich.

Als letzte große Aktion stand für mich zum Ende meines Praktikums die Teilnahme an der Juniorenliga der Segelbundesliga an. Mit dem Team um Bosse segelten wir erfolgreich am Möhnesee. Auch das war ein spannendes Segeln und ein lustiges und tolles Wochenende mit den anderen Teilnehmern. Ich habe auch hier viele unterschiedliche Menschen kennenlernen dürfen.

Die letzten 6 Monate waren für mich ein voller Erfolg und ich kann mich glücklich schätzen so viel erlebt zu haben. Mir wurden viele Aufgaben in den unterschiedlichsten Bereichen übertragen und ich habe viel eigenverantwortlich arbeiten dürfen, wofür ich sehr dankbar bin.

Der Club und seine Mitglieder, gerade in der Jugendabteilung, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Einen besonderen Dank möchte an dieser Stelle an Nele, Frank, Rigo, Anderl und Hinrich richten. Ihr habt mir ein tolles halbes Jahr ermöglicht und durch eure Unterstützung hatte ich die Freiheit Dinge zu tun, die ich mir im Mai nicht hätte träumen lassen. Für mich geht es jetzt wieder nach Hause ins Rheinland, um mich dort in diversen Auswahlverfahren, hoffentlich mit Erfolg, zu behaupten. Ich freue mich viele vom LYC bei Events wieder zu sehen. Meine Wunschvorstellung war ein Praktikum mit Menschen, Verantwortung, Wind, Wasser und Vielseitigkeit – ihr habt es wahr werden lassen.

 

Euer Till

 

Foto(s): LYC, Till

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