21.07.2022: Anreise zur Opti-Regatta

Moritz in Opti Action | Foto: Christian Beeck/Kirsten Beeck
Moritz in Opti Action | Foto: Christian Beeck/Kirsten Beeck
 

Moritz in Opti Action | Foto: Christian Beeck/Kirsten Beeck

Die längste Anfahrt zum SOC 2022 hatte die große Flotte vom Chiemsee, die spannendste aber wohl Moritz Thiel. Obwohl: Einen Großteil davon hat der Lübecker schlichtweg verschlafen. Schon am Sonntag vor einer Woche ist Familie Thiel mit SOC-Teilnehmer Moritz (Foto), seinem kleinen Bruder Robert und den Eltern Tina und Martin in Richtung Helgoland aufgebrochen – in der Trave vor den Toren der Lübecker Innenstadt. Mit der Familienyacht ging es traveabwärts nach Travemünde und von dort mit einem langen Schlag nach Fehmarn. Über Kiel erreichten die Thiels schließlich den Nord-Ostsee-Kanal und schipperten die rund 100 km bis nach Brunsbüttel. „Für uns war klar, wenn die Jungs mal am Störtebeker Opti-Cup teilnehmen, dann wollen wir da auf eigenem Kiel hin“, sagt Martin Thiel. Von Brunsbüttel aus sollte es eigentlich in aller Gelassenheit nach Helgoland weitergehen. Doch dann offenbarten der Blick auf den Tidenkalender und die Tipps erfahrener Nordseesegler, dass der ideale Zeitpunkt zum Sprung auf die Insel noch in der Nacht sei. So warfen Tina und Martin morgens um 3 Uhr die Leinen los, während Moritz und Robert selig in den Kojen lagen. Das ablaufende Wasser sog den 42-Füßer geradezu auf die Nordsee. „Mit acht, neun Knoten sind wir dahin gerauscht. Das war schon ein großes Abenteuer. Für mich war es das erste Mal Segeln auf der Nordsee“, berichtet Tina. Sonst ist die Familie auf der Ostsee unterwegs, gern und viel. Im Sommer ziehen die Vier stets für sechs Wochen auf die Yacht, entdecken neue Ziele, gingen auch schon mal auf Familien-Langfahrt für ein halbes Jahr. In der Nacht mit hohem Speed entlang der unbeleuchteten Fahrwasser-Tonnen sorgte aber trotz aller Erfahrung für großes Kribbeln – und auch einen Schreckmoment. Plötzlich tauchte aus der Dunkelheit ein Kutter auf, erforderte von Martin und Tina ein Manöver des letzten Augenblicks, um an den Fangwerkzeuge vorbeizurauschen. Danach aber erreichten die Lübecker die freie Nordsee und am frühen Vormittag Helgoland – rechtzeitig zum Wachwerden der beiden Jungs. Tina Thiel: „Mit so schneller Überfahrt haben wir überhaupt nicht gerechnet. Insgesamt haben wir für die rund 200 Seemeilen von Lübeck gerade einmal drei Tage benötigt.“ Da sie schon mal in der Nordsee ist, will die Familie im Anschluss an den SOC noch einen Abstecher nach Norderney machen und dann zur Deutschen Meisterschaft der Optis im August Kiel ansteuern. „Ich freue mich, dass wir endlich mal auf der Nordsee sind. Für mich ist das nichts Neues, ich habe solche Fahrten schon gemacht. Und die Alu-Yacht ist wie gemacht für dieses Revier“, sagt Martin Thiel, den es reizen würde, mit der Familie und der eigenen Yacht einmal über den Atlantik nach New York zu segeln. Erste Pläne für die Zeit nach dem Schulabschluss sind bereits gesponnen, und durch den Störtebeker Opti-Cup sind auch schon die ersten Seemeilen in der Hochsee im gemeinsamen Kiel-Wasser von Tina, Martin, Moritz und Robert Thiel.

Impressum: Störtebeker Opti-Blatt 2022: Fotos: Christian Beeck/Kirsten Beeck, Text: Ralf Abratis (V.i.S.d.P.), Grafik: Andrea Abratis

Foto(s): Christian Beeck/Kirsten Beeck, Tina

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