02.10.2024: Blogeintrag #54

die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
 

die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck
die MEU im NOK | Foto: Christian Beeck

Das Ende der Reise rückt in großen Schritten näher und der letzte Crewwechsel vor der Ostsee steht am Samstag auf Borkum an. Dort empfingen wir Eileen an der Fähre und genossen anschließend ein paar Bier und Flammkuchen in der Sonne. 

Wegen mangelndem Bargeld konnten wir abends leider nicht unseren ursprünglichen Plan verfolgen und Pizza bestellen, sondern mussten auf ein Restaurant mit Pizzaangebot am Hafen ausweichen.  

Anschließend verschwanden wir schnell in unseren Kojen, denn am nächsten Morgen ging es früh los, um nach Helgoland zu segeln. Um 0330 klingelten an Bord die Wecker und drei wenig motivierte Gestalten krochen aus ihren warmen Betten. Eine halbe Stunde später warfen wir die Leinen los und starteten die 65sm lange Überfahrt. Die Ems schob uns mit über 2kn Strom hinaus auf die Nordsee, wo wir motiviert die Segel hissten, jedoch nach einer Stunde feststellen mussten, dass wir mit der Geschwindigkeit Helgoland erst nachts erreichen würden. Also musste der Motor die ersten 30sm helfen. Währenddessen holten Eileen und Jan-Henning den Schlaf der letzte Nacht nach. Je höher die Sonne stieg, desto stärker wurde auch der Wind und mittags war es endlich genug, um den Motor wieder auszuschalten. Mit einem schönen Anlieger segelten wir bei bestem Wetter Richtung Deutschlands einziger Hochseeinsel. Nachdem ich nach einem erholsamen Mittagsschlaf wieder im Cockpit auftauchte, war schon Land in Sicht. Da wir einen Tipp bekommen hatten, versuchten wir unser Glück im Osthafen der Insel, aber da die Rumpflänge der MEU über 1,5m zu lang ist, waren wir dort nicht willkommen und wurden in den Südhafen verwiesen. Dort wurden wir wenig später herzlich empfangen und konnten uns einen Platz für die nächsten zwei Nächte sichern. Jan-Henning und ich hatten uns sehr auf diesen Zwischenstopp gefreut, da wir viele Erinnerungen mit dieser Insel durch unsere Teilnahme am Störtebecker Opti-Cup verbinden. So fanden wir uns also am Steg des Wassersportclubs Helgoland wieder - dem Veranstaltungsort der Regatta. Auf dem Weg zu den Duschen durchquert man die Bootshalle des Clubs, die uns deutlich größer in Erinnerung geblieben war. Diese verzerrten Erinnerungen sollten kein Einzelfall bleiben. 

Nach einer wärmenden Dusche nutzten wir die Abendsonne, um einen Spaziergang zur ‚Langen Anna‘ zu unternehmen. Wir erwarteten eine nicht enden wollende Treppe, aber auch diesmal täuschten uns unsere Kindheitserinnerungen und wir waren viel schneller am Ziel als erwartet. Im Licht der untergehenden Sonne erstrahlten die Klippen in wunderschönen Rottönen und wir genossen die Bewegung nach 12h des Herumsitzens an Bord. Auf dem Weg nach unten knurrten unsere Mägen und wir freuten uns auf unsere reservierten 'Knieper' von denen Jan-Henning seit Monaten schwärmte. Eine riesige Schüssel leckerster Taschenkrebszangen später waren die Gelüste der letzten Monate befriedigt. Unsere prall gefüllten Mägen schrien förmlich nach einem Absacker und so fanden wir uns wenig später in einer der urigen Dorfkneipen wieder. Dort spielten wir ‚Rage‘ und ließen den Abend bei Bier, Mexikanern und Meiern ausklingen. 

Montag genossen wir den Luxus ausschlafen zu können und starteten sehr ruhig mit den wöchentlich obligatorischen Pfannkuchen in den Tag. Nach einer Kaffee und Kuchen Stärkung an der Promenade ging es für uns in die Therme, wo wir den Blick aufs Meer von der Sauna aus genossen. Das Wasser der Außenbecken war in unserer Erinnerung auch wärmer, sodass wir den Wellnessbereich nicht verließen. Nach einem leckeren Abendessen und einem weiteren Abend in unserer ‚Stammkneipe‘, fielen wir erholt und zufrieden in unsere Kojen. 

Am nächsten Morgen wurden wir wieder durch unsere Wecker geweckt und legten wenig später um 0730 ab. Bei entspannten 4 Bft. aus SSW hatten wir einen Anlieger auf die Elbmündung und kamen nach flotten 8h an der Schleuse in Brunsbüttel an. Nach 45min Wartezeit durften wir in die Schleusenkammer einfahren und wenig später waren wir im Binnenhafen fest. Zufällig trafen wir in der Schleuse eine Yacht, die wir auch mehrere Male in der Karibik getroffen hatten - die Welt ist wirklich ein Dorf! 

Die folgenden beiden Tage waren geprägt von Dauerregen und monotonem Motoren durch den Kanal. Doch mit viel lauter Musik und wasserdichter Kleidung kamen wir Mittwoch in Rendsburg an. Dort stieß mein Bruder Hanno zu uns und gemeinsam feierten wir mit leckeren Kaltgetränken, guter Stimmung und einer Runde ‚Cabo‘ in Jan-Hennings Geburtstag rein.  

Die letzten 20sm bis Kiel legten wir am Donnerstag zurück, wo wir Familie und Freunde von Jan-Henning trafen, um seinen Geburtstag gebührend zu feiern. 

Die MEU hat damit ihr Heimatrevier - die Ostsee - wieder erreicht und wir freuen uns auf die Rückkehr in den Heimathafen am 03. Oktober!

 

Clara Weimer 

Foto(s): Christian Beeck, Eileen, Clara

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