09.10.2024: Blogeintrag #55

Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
 

Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck
Die MEU zurück in Travemünde | Foto: Christian Beeck

An einem schönen Samstagnachmittag begann das Boarding für die letzte Etappe des Projekts. Die Crew um Clara und Jan-Henning wurde durch Tim, den Gewinner des Gewinnspiels der Boot, sowie Nele und Till als Vertreter der Jugend ergänzt. Nach dem ersten Kennenlernen und Wiedersehen stand zur Debatte, ob wir in Kiel selbst oder in Laboe bunkern wollen. Da Clara in Laboe schon oft Bunkern war und die nächste Einkaufsmöglichkeit in Kiel etwas weiter weg war, entschieden wir uns dazu noch am selben Tag nach Laboe zu segeln. Einen ersten Schauer mit einem doppelten Regenbogen, gepaart mit etwas Wind später lagen wir in Laboe dicht unter Land und konnten uns beratschlagen, was die Kombüse die nächsten Tage hergeben solle. 

Am nächsten Morgen sollte es dann zum Bunkern gehen, laut Google sollte die Station auf einen Sonntagmorgen auch geöffnet sein. Allerdings mussten wir überrascht feststellen, dass der Betrieb, nachdem der Lotse gebunkert hatte, eingestellt wurde und wir vorerst nicht an Diesel kommen würden. So entschlossen wir uns als Crew dazu bei dem noch vorhandenen Wind erstmal möglichst viel Strecke unter Segeln gen Fehmarn zu machen. Bei anfänglich 10 kn Wind ging es unter Spi bei traumhaftem Wetter los. Larry, so wurde der Autopilot vor einigen Jahren getauft, übernahm früh das Steuer und Jan-Henning ließ sich die ersten Wünsche zukommen lassen, was die Zubereitung des Frühstücks angeht. Nach den ersten Stunden des Segelns ging der Wind auf 2 kn runter und wir entschieden uns dazu den Spi zu bergen und die restliche Strecke nach Burgtiefe zu Motoren. Bei spiegelglatter See hatten wir Heiligenhafen um 16:30 Uhr quer ab und passierten die Sundbrücke. Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang im Rücken liefen wir am Abend dann in Burgtiefe ein, um uns einen Liegeplatz zu suchen. Mit einem Blick auf die Wettersituation entschlossen wir uns dazu in Burgtiefe die nächsten zwei Tage zu bleiben, um Mensch und Material zu schonen. Zweiteres wurde allerdings schnell vergessen als der Vorschlag gemacht wurde den Wakepark auf Fehmarn zu besuchen. Ein schnelles Umziehen und eine Taxifahrt später befanden wir uns schon am Ort des Geschehens. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es auch den Erstis auf dem Brett eine Runde zu stehen und nach einer kurzen Pommespause gingen Clara, Jan-Henning und Tim noch auf die große Bahn, um sich an den Sprüngen zu versuchen. Zu unserem Erstaunen, trotz diverser Stürze, ohne nennenswerten Blessuren. 

Am Dienstag waren daraufhin 3 von 5 Crewmitgliedern, auf Grund von übermäßig starkem Muskelkater außer Gefecht gesetzt. Um den Körper auszukurieren, sollte die Bordheizung eingeschaltet werden jedoch blieb diese mangels Diesel außer Funktion. Um dem Leiden an Bord ein Ende zu bereiten, wurden Tim und Till losgeschickt, um Diesel zu organisieren. Allerdings nur um festzustellen, dass die Bunkerstation auch in Burgtiefe nicht zur Verfügung stand. Somit fiel die Wahl auf einen 4km langen Fußmarsch nach Burgstaaken. Mit einem Trolli und einem 20L Kanister machten sich die beiden auf den Weg durch Regen und Wind und kamen nach gut einer Stunde wieder an Bord an. Allerdings brachten auch die 20 Liter mehr im Tank nicht den gewünschten Effekt einer warmen Koje. Als Alternative fiel dann die Wahl auf die Therme, wo es zur Entspannung hingehen sollte. Aber auch hier wartete die nächste Überraschung auf uns. Eine komplette Überfüllung des Saunabereiches sorgte für ein schnelles Umstrukturieren des Tagesplanes. Mit einem Kaffeetrinken im Vitarium und einem kleinen Strandspaziergang endete der Tagesausflug. Wieder an Bord angekommen, kamen wir in den Genuss von Claras Carbonara. Den Tag ließen wir bei einer mehr oder weniger entspannten Spielerunde ausklingen. 

Der Mittwoch begann höchstmotiviert früh. Es war der letzte richtige Tag an dem Strecke zu machen war und zu unserer Überraschung war sogar die Bunkerstation wieder einsatzbereit. So ging es mit 20kn Wind und Welle von Achtern, Raumschots gen Neustadt. Nele und Tim übernahmen zeitweilig das Steuer und bei 7kn Fahrt war Neustadt am frühen Abend erreicht. Auch wenn die eigentliche Willkommensfeier erst am Donnerstag geplant war, haben wir schon am Mittwochabend die ersten herzlichen Begrüßungen bekommen. Der Herbsttörn der Seeabteilung hatte den Wunsch geäußert sich mit der MEU in Neustadt zu treffen, um die ersten Berichte von Clara und Jan-Henning direkt aus erster Hand zu erfahren. Bei einem netten Abend beim Griechen und einer späteren Weinprobe an Bord der Jona 3 ging der letzte Abend zu Ende. Als wir am späten Abend noch in der Messe zusammensaßen, gab jeder noch seine literarische Höchstleistung in Schriftform wieder, um das Gästebuch des Projekts zu vervollständigen. 

Nachdem alle sich am Donnerstagmorgen frisch gemacht hatten und die Crew noch um Claras Schwester und dessen Sohn erweitert wurde, ging es los in Richtung Brodten Ost. Auf dem Weg wurden die letzten Vorbereitungen noch telefonisch von Clara geregelt. Währenddessen war an Bord ständig ein Auge von Jan-Henning auf der Uhr, um bloß nicht zu früh am vereinbarten Treffpunkt anzukommen. Schon früh, kurz hinter Neustadt, hatten wir die ersten Yachten von Steg B neben uns und auch das erste Schlauchboot ließ nicht lange auf sich warten. Richtig los ging es dann allerdings erst im unmittelbaren Raum um Brodten Ost. Eine Vielzahl von Yachten schlossen sich der Flotte an und gemeinsam ging es in Richtung Travemünde. Bei der sich kurz vor Travemünde zuspitzenden See gestaltete sich die Übergabe einer Flasche Portwein schwieriger als gedacht, jedoch gelang das Manöver ohne den Verlust von Crew oder Flasche. Kurz vor der Hafeneinfahrt schloss sich noch ein 29er aus der Jugendabteilung der Flotte an und fuhr gemeinsam mit allen anderen in den geschmückten Hafen. Mit dem Schallsignal von Land, auf Höhe des Clubhauses im Hafen, endete die Reise von Clara und der MEU nach 14 Monaten auf See und rund 14500sm Strecke. Nach dem letzten Anlegemanöver konnten ihre Familie und Freunde Clara wieder in die Arme schließen und sie willkommen heißen.

 

Till Vietor

Foto(s): Christian Beeck, Clara, Jan-Henning, Till

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