16.11.2023: Blogeintrag #14
Freitag 04.11: Los geht es aus dem regnerischen Lübeck nach Lanzarote, wo wir herzlich von der Vorcrew und Clara aufgenommen wurden. Gemeinsam ließen wir den ersten Abend bei leckerem Essen & kaltem Cidre ausklingen und kuschelten uns zu Dritt ins Vorschiff.
Am nächsten Tag richteten wir uns auf der Meu ein und warteten auf unser letztes Crewmitglied Levin, um gemeinsam für Futter an Bord zu sorgen. Schon der Weg zum Superdino versetze uns in Urlaubsstimmung. Abends stillten wir Claras Sushi Gelüste und planten die kommenden Segeltage, da wir schon auf Windy sahen, dass die Flautenzeit nun vorbei war und wir reichlich Wind erwarten konnten.
Am Sonntag ging es los mit einem professionellen Ableger von Antonia Richtung Ankerplatz am Papagayo Beach, südlich von Lanzarote. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass wir den Grund nicht gut genug erkennen konnten und viel steinigen Untergrund hatten.
1. Wurf des Ankers: Clara schnappte sich die Taucherbrille und tauchte mal eben 10 m hinunter zum Anker, was uns als Crew einerseits schwer beeindruckte, andererseits aber auch die Frage einer eventuellen Schlaf-Apnoe aufwarf.
Leider stellte sie fest, dass der Anker auf steinigem Untergrund lag, weshalb wir erneut den Anker warfen. Diesmal ging Hannah ins Wasser, um mit der Taucherbrille einen sandigen Anker Spot ausfindig zu machen, was dann zum Glück auch klappte. Die Nacht war etwas schaukelig, aber auch nicht sehr lange, da wir um 6 Uhr mit “ Aufstehn” von Seeed geweckt worden sind. Das frühe Aufstehen lohnte sich, da wir mit einem leckeren Müsli Frühstück und einem schönen Sonnenaufgang in den Tag starteten. Mit ca. 20 Knoten Raumwind segelten wir Richtung Fuerteventura und machten dabei ordentlich Fahrt. Es hatte sich auch eine beträchtliche Welle aufgebaut, weshalb wir hofften, auf Fuerteventura einen Hafenplatz ergattern zu können.
Plätze in Häfen waren generell schwerer zu finden als gedacht und so war unsere einzige Chance auf gut Glück nach Gran Tarajal zu segeln und auf einen Platz zu hoffen, denn dort konnte man nicht reservieren – dachten wir. So war es jedoch irgendwie nicht und Toni musste mit ihrer Überzeugungskraft ran. Zwei Nächte konnte sie aushandeln und das war wichtig, denn bei dem Wind und Swell hätte das Dinghy uns nicht an Land bringen können die nächsten Tage. Glücklich ging es daher nach einem entspannten Abend ins Bett.
Claras Pfannkuchen waren am nächsten Morgen eine super Stärkung für eine kleine Wanderung. Kurz vor Sonnenuntergang wurde der gebunkerte Cider aus Camariñas und der Grill ausgepackt und das Reinfeiern in Claras Geburtstag begann: Burger, Nutella-Pizzen, Kartenspiele, Kuchen, Sekt und Tröten.
Nach der erfolgreichen Mini-Party, schliefen wir am Mittwochmorgen etwas aus. Wir scheuten keine Mühen, um Clara ein gebührendes Geburtstagsfrühstück zu machen, inklusive Geburtstagskuchen, Rührei, Geschenken und allen Geburtstagsliedern, die uns einfielen. Nach der Stärkung sollte es ca. 20 Meilen weiter nach Morro Jable gehen. Anstatt den Vorhergesagten 20 Knoten wurden wir von Rasmus mit 30 Knoten Grundwind überrascht, weshalb wir nur mit dem Vorsegel weitersegelten. Fuerteventura wurde seinem Namen gerecht. Angekommen in Morro Jable musste Toni schon wieder den Hafenmeister überreden, uns für eine Nacht im Hafen liegen zu lassen, was auch diesmal klappte. Abends haben wir uns mit Claras Freunden aus dem Lübecker Yacht-Club zum Essen verabredet und genossen Fisch, Paella und Wein in einem kleinen Restaurant am Strand.
4:30 Uhr Donnerstagmorgen heißt es wieder:
“Komm wach auf, ich zähl' bis zehn
Das Leben will einen ausgeben und das will ich seh'n Lass uns endlich rausgeh'n, das Radio aufdreh'n Das wird unser Tag, Baby, wenn wir aufsteh'n”
Sternenhimmel, Sonnenaufgang, 30 Knoten Wind und 3 Meter Swell machen auch die Etappe nach Gran Canaria aufregend. Zum Glück hatten wir schon vorher die Sturmfock angeschlagen und konnten diese, sowie das dritte Reff zum ersten Mal nutzen. In einer Pause vom Steuern konnte Levin sogar Kaffee kochen und hat sich damit für die Überfahrt nach Cap Verde qualifiziert. Wir kamen schnell voran bis von einer auf die anderen Sekunde bei Gran Canaria plötzlich der Wind alle war und wir lächerlich aussahen, mit unseren kleinen Segeln bei 4 Knoten Wind. Also mussten die letzten paar Meilen motort werden. Nach 12 h Segeln kamen wir in Puerto Rico an, wo wir die Meu erstmal vom Salzwasser befreiten und eine großen Pott Nudeln verzehrten. Für Katinka und Hannah war nun schon der letzte Abend der Reise, weshalb es noch ein kleines Abschiedsritual gab und wir alle müde in die Kojen fielen.
Hannah Peilicke, Katinka Feltes
Foto(s): Antonia, Hannah, Clara